Eine interessierte Gruppe traf sich mit dem Organisator Fredi Heller am Bahnhof Bülach. Ganz in der Nähe befindet sich der erste Bohrturm der Nagra im Gebiet Nördlich Lägern - einem der drei Gebiete, die für das Schweizer Tiefenlager für radioaktive Abfälle in Frage kommen. Die Bohrungen werden von einer internationalen Spezialfirma im 24-Stunden-Betrieb durchgeführt. Seit dem Beginn im April konnte die Bohrung auf 4-5000 m vorangetrieben werden und bestätigte offenbar die Resultate aus den 3D-seismischen Untersuchungen. Der gesuchte Opalinuston wurde in der erwarteten Tiefe gefunden.
Die Gruppe liess sich aber nicht nur von der Technik beeindrucken, sondern stellt auch kritische Fragen. So war das Anliegen des Grundwasserschutzes ein grosses Thema, oder auch die Frage wie resp. ob ein solches Lager gekennzeichnet werden soll. Ein anschauliches Beispiel für die Schwierigkeit dieser Frage war der Hinweis auf die ägyptischen Pyramiden. Diese wurden von den Erbauern mit zahlreichen Warnhinweisen versehen, doch bekanntlich hinderte das weder Grabräuber noch Forscher schon nach wenigen tausend Jahre am Eindringen.
Im Zusammenhang mit dem Grundwasserschutz wurde auch die Frage der Eigenschaften des Opalinuston diskutiert. Durch seine quellende Eigenschaft führt eindringendes Wasser zu einem Verschluss allfälliger Risse im Opalinuston. Schwieriger wird es jedoch, den Zugang zum zukünftigen Lager ebenso gut zu verschliessen.
Nicht zuletzt wurde die ebenfalls anwesende Kantonsrätin Barbara Schaffner zur Haltung der Grünliberalen in Sachen Atomkraft befragt. Für die Energiespezialistin ist klar, dass es die Aufgabe unserer Generation ist, einerseits die bereits vorhandenen Abfälle so sicher wie technisch möglich zu verwahren und andererseits dafür zu sorgen, dass die Menge hochaktiver Abfälle nicht weiter zunimmt. Das Abschieben der Verantwortung auf zukünftige Generationen ist nicht akzeptabel. Der aktive und rasche Ausbau erneuerbarer Energiequellen als verantwortungsvolle Alternative zur Atomkraft ist deshalb zwingend.